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Mi, 08:02 Uhr
27.05.2015

Konsumklima legt erneut leicht zu

Die Stimmung der Verbraucher entwickelt sich im Mai weiterhin uneinheitlich. Das Konsumklima legt leicht zu. Für Juni prognostiziert der Gesamtindikator 10,2 Punkte nach 10,1 Zählern im Mai. Die Konjunkturerwartung und die Anschaffungsneigung steigen etwas an, während die Einkommenserwartung moderat zurückgeht...


Die sehr robuste Binnennachfrage in Deutschland und die niedrige Inflationsrate lassen sowohl die Konjunkturerwartung wie auch die Anschaffungsneigung wieder etwas ansteigen. Im April mussten beide Indikatoren noch Einbußen hinnehmen. Dagegen kann die Einkommenserwartung ihren im Vormonat erreichten Höchstwert seit der Wiedervereinigung nicht ganz behaupten und verliert leicht.

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Die Konjunkturerwartung der Verbraucher erholt sich wieder. Nachdem der Indikator im Vormonat eine kleine Verschnaufpause eingelegt hat, gewinnt er im Mai an Boden. Nach einem Plus von 3 Punkten klettert er aktuell auf 38,3 Zähler.

Offenbar sehen die Konsumenten momentan bei der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland in erster Linie die überaus robust verlaufende Binnennachfrage, insbesondere die privaten Konsumausgaben. Die Konjunktur insgesamt hat im ersten Quartal dieses Jahres spürbar an Dynamik verloren. Nach den ersten Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg das Bruttoinlandsprodukt in den ersten drei Monaten 2015 im Vergleich zur Vorperiode nur noch um 0,3 Prozent. Im letzten Quartal des vergangenen Jahres waren es noch 0,7 Prozent.

Offenbar hat vor allem der Außenhandel das Wachstum im ersten Quartal gedämpft. In dieses Bild passen auch die Meldungen des Statistischen Bundesamtes, wonach sowohl die Industrieproduktion als auch die Auftragseingänge aus dem Ausland im März rückläufig waren. Die Unternehmen selbst sind laut ifo-Geschäftsklimaindex mit der aktuellen Geschäftslage sehr zufrieden, für die künftigen Monate jedoch etwas skeptischer als zuletzt.

Das anhaltend zähe Ringen zwischen Griechenland und der EU, ob weitere finanzielle Hilfen ausgezahlt werden, um die Pleite des südeuropäischen Landes zu vermeiden, scheint die Verbraucher nach wie vor nicht nachhaltig zu beeinflussen.

Spitzenwert wird nicht behauptet

Im Gegensatz zur Konjunkturerwartung muss die Einkommenserwartung im Mai leichte Verluste hinnehmen. Der Indikator büßt 3,1 Punkte ein und weist nun 52,0 Zähler auf. Den Höchstwert seit der Wiedervereinigung aus dem Vormonat kann der Indikator somit nicht ganz behaupten. Das Niveau ist aber weiterhin sehr gut.

Möglicherweise sind die zuletzt wieder etwas angestiegenen Inflationserwartungen der Verbraucher ein Grund für ihren leicht nachlassenden Einkommensoptimismus. So sind beispielsweise seit Beginn des Jahres die Energiepreise wieder spürbar angestiegen. Dies gilt auch für einen Signalpreis der Verbraucher, den Benzinpreis. Die Erfahrung zeigt, dass die allgemeine Preiserwartung in erheblichem Maße von der Preisentwicklung an den Zapfsäulen abhängig ist.

Die Anschaffungsneigung kompensiert im Mai ihre Verluste aus dem Vormonat nahezu vollständig. Der Indikator gewinnt 4,3 Punkte hinzu und weist nun 62,6 Zähler auf. Er bleibt damit knapp unter seinem historischen Höchststand von 64,4 Punkten im Oktober 2006. Der Trend zeigt weiterhin nach oben.

Die anhaltend gute Beschäftigungslage, gute Einkommenszuwächse sowie die niedrige Inflationsrate stützen die Konsumneigung nachhaltig. Von der überaus hohen Konsumfreude kann offenbar derzeit vor allem der Einzelhandel profitieren. So stiegen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die realen Einzelhandelsumsätze in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 3,6 Prozent.

Konsumklima steigt leicht

Für Juni 2015 prognostiziert der Gesamtindikator 10,2 Punkte nach 10,1 Zählern im Mai. Das ist der höchste Wert seit Oktober 2001. Damals stand er bei 11,0 Punkten. Damit setzt das Konsumklima in Deutschland seinen moderaten Aufwärtstrend fort.

Der private Konsum ist ein wichtiger Motor für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr. Allerdings sollten die nach wie vor bestehenden Risiken nicht aus dem Blickfeld geraten. Die zähen Verhandlungen um die Zukunft Griechenlands im Euroraum, die Ukraine-Krise sowie der IS-Terror könnten den Konsum in Deutschland noch spürbar dämpfen.

Zur Studie

Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie „GfK-Konsumklima MAXX“ und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 durchgeführt.
Autor: red

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