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Do, 12:04 Uhr
21.01.2016
Arztzahlen in Thüringen erneut gestiegen

Warnung vor Fehlinterpretation

Zum Jahresabschluss 2015 konnte die Landesärztekammer Thüringen erneut einen Zuwachs an Mitgliedern verzeichnen – ein Trend, der bereits mehrere Jahre anhält. So waren zum 31. Dezember 2015 insgesamt 12 530 Ärztinnen und Ärzte bei der Landesärztekammer gemeldet, 2014 waren es 12 284 gewesen...


Aber nicht nur die Gesamtzahl der Ärztinnen und Ärzte – darin sind auch Ruheständler oder Personen in Elternzeit erfasst – ist gestiegen, sondern auch die Zahl der tätigen Ärzte. Auch diese nehmen mit 9160 Kolleginnen und Kollegen einen Spitzenplatz ein.

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Im vergangenen Jahr waren es noch 8966 gewesen. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren lag die Gesamtzahl der Ärztinnen und Ärzte bei etwa 10 000 und die der tätigen Ärzte bei etwa 7500.

Gestiegen ist dabei erneut auch die Anzahl der ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte von 3476 (2014) auf 3523 (2015) sowie noch deutlicher der im Krankenhaus tätigen Ärzte von 5060 (2014) auf 5170 Personen (Jahresabschluss 2015).

Die Präsidentin der Landesärztekammer Thüringen, Dr. Ellen Lundershausen, warnt davor, die erneut gestiegenen Arztzahlen fehlzuinterpretieren. Ein generelles Ansteigen der Arztzahlen verhindere letztlich nicht, so Lundershausen, dass es in einzelnen Fachgebieten wie bei Haus- oder Augenärzten personell eng werde und Patienten einen Mangel erleben. Auch dürfe man nicht vergessen, dass u.a. in den Krankenhäusern durch höhere Fallzahlen und natürlich eine konsequentere Beachtung des Arbeitszeitgesetzes mehr Kolleginnen und Kollegen notwendig sind. Gleichfalls forderten Kolleginnen und Kollegen bei hoher Motiviertheit für den Arztberuf zu Recht ein angemessenes Verhältnis von Arbeit und Freizeit sowie ein lebbares Familienleben ein. „Die Zeiten, in denen es als normal angesehen und eingefordert wird, dass Kinder ihre Arzteltern nur noch aus

dem Fotoalbum kennen, sollten endgültig vorbei sein.“, so Präsidentin Lundershausen. Ebenso trage die demographische Entwicklung dazu bei, die Zahl der Arzt-Patienten-Kontakte zu intensivieren.

Erneut ist ein deutlicher Zuwachs bei ausländischen Ärztinnen und Ärzten zu verzeichnen. Wurde 2012 mit 1002 Medizinern aus dem Ausland erstmals die 1000er Marke überschritten, so arbeiten jetzt bereits 1306 Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland in Thüringen. Im vergangenen Jahr waren es noch 1191 gewesen. Bei ausländischen Ärztinnen und Ärzten überwiegen mit 735 Personen die Männer im Verhältnis zu den Frauen mit 571. Hinsichtlich der Gesamtzahl der Ärztinnen und Ärzte überwiegen dagegen die Frauen – 6590 Personen zu 5940.

Bei der Verteilung der Herkunftsländer ausländischer Mediziner gibt es im Verhältnis zum vergangenen Jahr keine gravierenden Veränderungen. Den unangefochtenen Spitzenplatz nehmen mit 215 Personen Ärztinnen und Ärzte aus Rumänien ein (zum Jahresabschluss 2014 waren es 205). Die weiteren oberen Plätze werden derzeit von Kolleginnen und Kollegen aus Slowakien (96), Bulgarien (98), Ungarn (75) und - das ist neu - im Anschluss von Ärztinnen und Ärzten aus Syrien mit 74 Personen belegt. Im vergangenen Jahr hatten polnische Ärzte noch mit zur engeren Spitzengruppe gehört. Jetzt folgen diese gemeinsam mit Österreichern (jeweils 50) und Ägyptern auf den nächsten Plätzen (54). „Obgleich uns diese Kollegen willkommen sind, ist zu bedenken,“ so Dr. Ellen Lundershausen, „dass sie in einigen ihrer Heimatländer auch dringend von der dortigen Bevölkerung gebraucht werden. Wir werben daher nicht aktiv.“

Mit 1090 Personen arbeitet der überwiegende Teil der ausländischen Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus. 120 Personen sind ambulant tätig. In dieser Gruppe nehmen die aus Ungarn stammenden Ärzte den Spitzenplatz mit 30 Personen ein.

Der Ort in Thüringen mit der höchsten Zahl an (tätigen) Ärztinnen und Ärzten ist Jena. Hier arbeiten 1241 Personen, dicht gefolgt von Erfurt mit 1146 Personen. Im Anschluss folgt dann der Landkreis Weimarer Land mit 547 und Gera mit 542 Ärztinnen und Ärzten.

Die Landesärztekammer Thüringen ist das Selbstverwaltungsorgan der Thüringer Ärzteschaft. Alle Thüringer Ärztinnen und Ärzte sind bei der Landesärztekammer gemeldet.
Autor: red

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