Fr, 15:55 Uhr
12.08.2016
Schiefer Turm der Oberkirche Bad Frankenhausen gerettet
Mit Festakt schiefer Turm als gerettet gefeiert
Viele kleine Schiefe wurden heute an die Bauleute, Ingenieure und Unterstützer der Retter des schiefen Turms der Oberkirche in Bad Frankenhausen übergeben...
Und wie es sich gehört, wie die Türmchen mit modernem 3D-Drucker im Kyffhäuserkreis gedruckt. Ein 25 jahre währender Kampf um die Erhaltung des schiefen Turm, mit aktuell 4,62 Meter außer Lot ist er deutlich schiefer, als der berühmte schiefe Turm von Pisa. Und auch am Aussehen wurde deutlich gearbeitet, wie die Bildergalerie zeigen wird.
Der Turm neigt sich deutlich weniger als noch vor vielen Jahren, sodass die Stabilisierung des Schiefen Turmes ein voller Erfolg war, stellte Bad Frankenhausens Bürgermeister Matthias Strejc fest (nicht mal 4 mm seit Januar mit deutlich abnehmender Tendenz). Auch finanziell gesehen war die Maßnahme eine voller Erfolg, denn die eingeplante 1 Mio. Euro reichte zusätzlich noch, um die komplette Mauerwerkssanierung am Schiefen Turm durchführen zu können.
Für uns sind diese Tage sehr bewegend. Hat sich doch ein extrem langer Kampf um die Rettung des Wahrzeichen und des bekannten Schiefen Turmes letztendlich gelohnt und wir konnten das denkmalgeschützte Bauwerk nachfolgenden Generationen erhalten, so Strejc weiter.
Unser Turm ist also kein Fass ohne Boden, wie es einige Skeptiker prophezeit haben. Ganz im Gegenteil. Und die Stabilisierung war ein voller Erfolg, da sich der Turm bereits in den ersten Monaten nach Anbringen der Stützpfeiler kaum mehr neigt bzw. bewegt, so der sichtlich zufriedene Bürgermeister der Kurstadt. Warum sollen die Bürger jetzt noch nach Pisa fahren, wenn hier ein noch schieferer Turm steht, so Strejc.
Denn bis zum Jahr 2007 neigte sich der Schiefe Turm jährlich um 60 mm, im letzten Jahr neigte sich der Turm nur noch 5 mm und seit Januar noch weniger. Ein toller Erfolg für die Stadt, den Architekten Dr. Josef Trabert sowie für alle beteiligten Baufirmen, die mit stolz ihre Arbeiten am Schiefen Turm ausgeführt haben.
Professor Harald Herrmann, Direktor des Bundesinstituts für Bau- Stand- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (re.) übergibt an Bürgermeister Strejc die Tafel der Premium-Plakette für die Realisierung des Bundesprojekts.
Viele Firmen haben zur Ausschreibung sehr gute Preise angeboten, da sie unbedingt an der Sanierung des Schiefen Turmes beteiligt sein wollten, daher auch die sehr guten Ausschreibungsergebnisse, so Matthias Strejc. Allein bei den Ausschreibungen konnte die Kommune gegenüber der Kostenberechnung ca. 116 T€ einsparen
Möglich wurde die Stabilisierung durch die Gewährung von Fördermitteln in Höhe von 703.000,-€ durch den Bund. Im Rahmen des Fördermittelprojektes Nationale Projekte des Städtebaus erhielt die Kurstadt im Herbst 2014 die finanzielle Zuwendung quasi kurz vor dem Abriss des Wahrzeichens.
Im Jahr 2015 erhielt die Stadt Bad Frankenhausen zur großen Freude den geänderten Fördermittelbescheid des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Damit konnte die Kurstadt deutlich mehr Arbeiten am Schiefen Turm ausführen als ursprünglich geplant.
Bundestagsmitglied Steffen-Claudio Lemme (SPD) und die Vorsitzende des Fördervereins Oberkirche gratulieren sich gegenseitig zur Rettung des Turms, denn der hätte, ginge es nach der Kirchenführung in Eisenach, eigentlich abgerissen werden sollen
Die Stadt stellte im Herbst 2014 einen Fördermittelantrag auf finanzielle Mittel aus dem neuen Bundesprogramm Nationale Projekte des Städtebaus. Ende 2014 erhielt die Kommune dann einen Fördermittelbescheid über 703.700,-€. Mit den erforderlichen Eigenmitteln von 351.800,-€ konnte die Kurstadt als Eigentümer des Schiefen Turmes die dringend notwendige Stabilisierung in Höhe von 1.055.555,-€ beginnen. Den Antrag stellte damals die Kommune als sogenannte Brutto-Förderung, die auf Antrag in eine Nettoförderung gewandelt wurde, was der Stadt nochmals Mittel ersparte.
In den nächsten Jahren sind drei weitere Bauabschnitte geplant:
Der 2. Bauabschnitt soll die Sanierung der Turmhaube beinhalten, der 3. Bauabschnitt die Sanierung der Außenmauern des Kirchenschiffs und der letzte vorläufige Bauabschnitt ist die touristische Erschließung.
Professor Harald Herrmann erinnerte daran, dass das damalige Fördermittelpaket von 50 Millionen Euro von 271 Anträgen und 900 Millionen mehrfach überzeichnet war. Herrmann zeigte sich sehr zufrieden wie dieses Projekt zügig abgewickelt worden war. Bad Franken ist das erste Objekt, das diese Förderung erhielt und bereits fertiggestellt ist.
Herrmann kündigte an, es werde ein weiteres Förderpaket in Höhe von 250 Millionen Euro geben, mit denen 84 Projekte gefördert werden sollen. Das Projekt hätte sich bewährt, wie auch hier in Bad Frankenhausen bewiesen.
Mitglieder der "Turmfalken" die sich besonders aktiv um die Rettung bewiesen, überreichten Ehengaben. Zur Feier des Tages hatten sich die Mitglieder privat die T-Shirts mit einem Aufdruck vom Schiefen gekauft.
Die Festredner, so Lemme, Landrätin Antje Hochwind (SPD), und besonders emotional die Vereinsvorsitzende Bärbel Köllen (131 Vereinsmitglieder), dankten wie schon vorher Strejc und Herrmann, allen Unterstützern, Ingenieuren bei den Planungen und den Bauleuten aus vielen Firmen in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Alle 14 Firmen zu nennen würde wohl den Rahmen sprengen.
Alle Redner verwiesen auf die Bedeutung des Schiefen für den Tourismus in der Region, der dann auch die anderen Sehenswürdigkeiten besser zur Wirkung kommen lasse.
Und wirksam Werbung wurde bereits erreicht. Ein mit einer Drohne aufgezeichnetes Video der Bauuniversität wurde sogar im Weißen Haus von Washington gezeigt!
Einig war man sich auch, dass die vielen Benefizaktionen (Turmlauf mit Olympiasieger Nils Schumann, Spenden Galas) nicht nut Mittel einbrachten, sondern auch die Politiker animierte, dieses Projekt doch noch zu fördern, obwohl sich einige Fördermittelgeber (damaliger Bauminister Carius) gegen das Projekt ausgesprochen hatten.
Dr. Josef Trabert hatte zahlreiche Firmen zum Festakt eingeladen und eine Erinnerungsgabe übergeben, siehe Bildergalerie.
Ob alle Ehrengäste, darunter vier Landtagsmitglieder (Dr. Iris Martin-Gehl (Die Linke), Dorothea Marx (SPD), Gudrun Holbe (CDU) und Babett Pfefferlein (Bündnis90/Die Grünen), sowie zahlreiche Stadtratsmitglieder, nach einem kleinen Imbiss gleich zum nächsten Fest gingen, ist nicht bekannt.
Zur Rettung wurde damals eigens ein Kinospot gedreht, welche in Thüringen ausgestrahlt wurde:
http://der-schiefe-turm.de/kinospot
Hier der Link eines weiteren Image-Filmes:
http://der-schiefe-turm.de
Am Fuße des Schiefe findet eine große Party statt:
Rettung muss gefeiert werden
Autor: khhUnd wie es sich gehört, wie die Türmchen mit modernem 3D-Drucker im Kyffhäuserkreis gedruckt. Ein 25 jahre währender Kampf um die Erhaltung des schiefen Turm, mit aktuell 4,62 Meter außer Lot ist er deutlich schiefer, als der berühmte schiefe Turm von Pisa. Und auch am Aussehen wurde deutlich gearbeitet, wie die Bildergalerie zeigen wird.
Der Turm neigt sich deutlich weniger als noch vor vielen Jahren, sodass die Stabilisierung des Schiefen Turmes ein voller Erfolg war, stellte Bad Frankenhausens Bürgermeister Matthias Strejc fest (nicht mal 4 mm seit Januar mit deutlich abnehmender Tendenz). Auch finanziell gesehen war die Maßnahme eine voller Erfolg, denn die eingeplante 1 Mio. Euro reichte zusätzlich noch, um die komplette Mauerwerkssanierung am Schiefen Turm durchführen zu können.
Für uns sind diese Tage sehr bewegend. Hat sich doch ein extrem langer Kampf um die Rettung des Wahrzeichen und des bekannten Schiefen Turmes letztendlich gelohnt und wir konnten das denkmalgeschützte Bauwerk nachfolgenden Generationen erhalten, so Strejc weiter.
Unser Turm ist also kein Fass ohne Boden, wie es einige Skeptiker prophezeit haben. Ganz im Gegenteil. Und die Stabilisierung war ein voller Erfolg, da sich der Turm bereits in den ersten Monaten nach Anbringen der Stützpfeiler kaum mehr neigt bzw. bewegt, so der sichtlich zufriedene Bürgermeister der Kurstadt. Warum sollen die Bürger jetzt noch nach Pisa fahren, wenn hier ein noch schieferer Turm steht, so Strejc.
Denn bis zum Jahr 2007 neigte sich der Schiefe Turm jährlich um 60 mm, im letzten Jahr neigte sich der Turm nur noch 5 mm und seit Januar noch weniger. Ein toller Erfolg für die Stadt, den Architekten Dr. Josef Trabert sowie für alle beteiligten Baufirmen, die mit stolz ihre Arbeiten am Schiefen Turm ausgeführt haben.
Professor Harald Herrmann, Direktor des Bundesinstituts für Bau- Stand- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (re.) übergibt an Bürgermeister Strejc die Tafel der Premium-Plakette für die Realisierung des Bundesprojekts.
Viele Firmen haben zur Ausschreibung sehr gute Preise angeboten, da sie unbedingt an der Sanierung des Schiefen Turmes beteiligt sein wollten, daher auch die sehr guten Ausschreibungsergebnisse, so Matthias Strejc. Allein bei den Ausschreibungen konnte die Kommune gegenüber der Kostenberechnung ca. 116 T€ einsparen
Möglich wurde die Stabilisierung durch die Gewährung von Fördermitteln in Höhe von 703.000,-€ durch den Bund. Im Rahmen des Fördermittelprojektes Nationale Projekte des Städtebaus erhielt die Kurstadt im Herbst 2014 die finanzielle Zuwendung quasi kurz vor dem Abriss des Wahrzeichens.
Im Jahr 2015 erhielt die Stadt Bad Frankenhausen zur großen Freude den geänderten Fördermittelbescheid des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Damit konnte die Kurstadt deutlich mehr Arbeiten am Schiefen Turm ausführen als ursprünglich geplant.
Bundestagsmitglied Steffen-Claudio Lemme (SPD) und die Vorsitzende des Fördervereins Oberkirche gratulieren sich gegenseitig zur Rettung des Turms, denn der hätte, ginge es nach der Kirchenführung in Eisenach, eigentlich abgerissen werden sollen
Die Stadt stellte im Herbst 2014 einen Fördermittelantrag auf finanzielle Mittel aus dem neuen Bundesprogramm Nationale Projekte des Städtebaus. Ende 2014 erhielt die Kommune dann einen Fördermittelbescheid über 703.700,-€. Mit den erforderlichen Eigenmitteln von 351.800,-€ konnte die Kurstadt als Eigentümer des Schiefen Turmes die dringend notwendige Stabilisierung in Höhe von 1.055.555,-€ beginnen. Den Antrag stellte damals die Kommune als sogenannte Brutto-Förderung, die auf Antrag in eine Nettoförderung gewandelt wurde, was der Stadt nochmals Mittel ersparte.
In den nächsten Jahren sind drei weitere Bauabschnitte geplant:
Der 2. Bauabschnitt soll die Sanierung der Turmhaube beinhalten, der 3. Bauabschnitt die Sanierung der Außenmauern des Kirchenschiffs und der letzte vorläufige Bauabschnitt ist die touristische Erschließung.
Professor Harald Herrmann erinnerte daran, dass das damalige Fördermittelpaket von 50 Millionen Euro von 271 Anträgen und 900 Millionen mehrfach überzeichnet war. Herrmann zeigte sich sehr zufrieden wie dieses Projekt zügig abgewickelt worden war. Bad Franken ist das erste Objekt, das diese Förderung erhielt und bereits fertiggestellt ist.
Herrmann kündigte an, es werde ein weiteres Förderpaket in Höhe von 250 Millionen Euro geben, mit denen 84 Projekte gefördert werden sollen. Das Projekt hätte sich bewährt, wie auch hier in Bad Frankenhausen bewiesen.
Mitglieder der "Turmfalken" die sich besonders aktiv um die Rettung bewiesen, überreichten Ehengaben. Zur Feier des Tages hatten sich die Mitglieder privat die T-Shirts mit einem Aufdruck vom Schiefen gekauft.
Die Festredner, so Lemme, Landrätin Antje Hochwind (SPD), und besonders emotional die Vereinsvorsitzende Bärbel Köllen (131 Vereinsmitglieder), dankten wie schon vorher Strejc und Herrmann, allen Unterstützern, Ingenieuren bei den Planungen und den Bauleuten aus vielen Firmen in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Alle 14 Firmen zu nennen würde wohl den Rahmen sprengen.
Alle Redner verwiesen auf die Bedeutung des Schiefen für den Tourismus in der Region, der dann auch die anderen Sehenswürdigkeiten besser zur Wirkung kommen lasse.
Und wirksam Werbung wurde bereits erreicht. Ein mit einer Drohne aufgezeichnetes Video der Bauuniversität wurde sogar im Weißen Haus von Washington gezeigt!
Einig war man sich auch, dass die vielen Benefizaktionen (Turmlauf mit Olympiasieger Nils Schumann, Spenden Galas) nicht nut Mittel einbrachten, sondern auch die Politiker animierte, dieses Projekt doch noch zu fördern, obwohl sich einige Fördermittelgeber (damaliger Bauminister Carius) gegen das Projekt ausgesprochen hatten.
Dr. Josef Trabert hatte zahlreiche Firmen zum Festakt eingeladen und eine Erinnerungsgabe übergeben, siehe Bildergalerie.
Ob alle Ehrengäste, darunter vier Landtagsmitglieder (Dr. Iris Martin-Gehl (Die Linke), Dorothea Marx (SPD), Gudrun Holbe (CDU) und Babett Pfefferlein (Bündnis90/Die Grünen), sowie zahlreiche Stadtratsmitglieder, nach einem kleinen Imbiss gleich zum nächsten Fest gingen, ist nicht bekannt.
Zur Rettung wurde damals eigens ein Kinospot gedreht, welche in Thüringen ausgestrahlt wurde:
http://der-schiefe-turm.de/kinospot
Hier der Link eines weiteren Image-Filmes:
http://der-schiefe-turm.de
Am Fuße des Schiefe findet eine große Party statt:
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