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Mi, 12:03 Uhr
14.12.2016
Marktwächterwarnung vor Reiseversicherungen der FASI

Aufsichtsbehörde informiert

Verbraucher beschweren sich zunehmend darüber, teure Reiseversicherungen mit unklarem Versicherungsschutz aufgedrängt zu bekommen. Der Anbieter Flight Ambulance Services International GmbH (FASI) aus Limburg treibt Betroffene anscheinend ohne deren Einverständnis in die fragwürdigen Versicherungsprodukte...


Die Marktwächterexperten der Verbraucherzentrale Hamburg warnen vor dem Anbieter und haben die zuständige Aufsichtsbehörde informiert.

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Dem Marktwächter Finanzen liegen Briefe der Wolfgang Klenk Abonnentenverwaltung an Verbraucher vor. Darin wird dem "treuen Leser" eine auf drei Monate befristete Test-Mitgliedschaft für eine In- und Auslandsreise-Rückholversicherung sowie eine Auslandsreise-Krankenversicherung durch den Kooperationspartner FASI angeboten.

Doch auch wenn Verbraucher darauf nicht reagierten, erhielten sie eine Woche später von FASI die Bestätigung einer Testmitgliedschaft. Kündigten die Betroffenen nicht spätestens sechs Wochen vor Ablauf des dreimonatigen Probezeitraums, verlängerte sich die Police automatisch und wurde mit 69 Euro pro Jahr kostenpflichtig. Nach Marktwächterrecherchen war für Betroffene anhand der mitgeschickten Unterlagen und der Internetseite des Unternehmens nicht ersichtlich, welche Leistungen der Versicherungsschutz tatsächlich umfasste.

Unlautere Geschäftspraxis

"Das Geschäftsgebaren von FASI ist unlauter", sagt Sandra Klug, Leiterin des für Versicherungen zuständigen Marktwächter-Teams bei der Verbraucherzentrale Hamburg. "Das Unternehmen gibt vor, es habe einen Vertragsschluss gegeben, doch dieser ist mangels Willenserklärung des Verbrauchers nie zustande gekommen. Betroffene sind daher auch nach Ende der vermeintlichen Kündigungsfrist nicht zur Zahlung verpflichtet."

Anbieter trotz Hinweis weiter aktiv

Die Hamburger Marktwächter haben FASI schriftlich aufgefordert, die unseriösen Geschäftspraktiken zu unterlassen. Das Unternehmen sagte daraufhin zu, seine Werbemaßnahmen anders zu gestalten, um "Kollisionen" mit dem Gesetz gegen den Unlauteren Wettbewerb zu vermeiden. Nach Marktwächtererkenntnissen nahmen FASI-Mitarbeiter anschließend telefonisch Kontakt mit Verbrauchern für einen vermeintlichen Datenabgleich auf. Die Betroffenen fanden wenige Tage später auch das Angebot für die kostenlose Reiseversicherung im Briefkasten. "Da wir trotz anderslautender Aussage des Anbieters nach unserem Hinweis keine Änderung der Praxis erkennen können, haben wir über den Fall die Industrie- und Handelskammer Limburg als zuständige Aufsichtsbehörde informiert", so Klug.

FASI-Geschäftspartner ziehen Konsequenzen

Die Geschäftspartner, über die FASI den Versicherungsschutz organisiert, weil das Unternehmen selbst kein Versicherer ist, reagierten, nachdem der Marktwächter Finanzen sie auf diese Vertriebspraktiken hingewiesen hatte: Der Versicherungsmakler BGI kündigte gegenüber den Marktwächterexperten an, von FASI eine Unterlassungserklärung zu nicht freigegebenen Werbeaktionen zu fordern. Der Lloyd's-Versicherer Tokio Marine Kiln ordnete nach eigener Aussage bei FASI "den sofortigen Stopp des Vertriebes unserer Versicherungsprodukte" an.

Vorgehen nicht unbekannt

Das Vorgehen des Unternehmens erinnert laut Klug an die fragwürdigen Verkaufsmethoden Wolfgang Klenks, der etwa mit einem Video-Club und einer Vertriebsfirma für Zeitschriften-Abos in den vergangenen Jahren wiederholt negativ aufgefallen ist. "Die Wolfgang Klenk Abonnentenverwaltung und FASI scheinen eng miteinander verbandelt zu sein", so die Verbraucherschützerin. "Beide Anbieter geben an, über ein- und dieselbe Telefonnummer, E-Mail-Adresse und Faxnummer erreichbar zu sein".

Verbraucher, die Probleme mit FASI und untergeschobenen Reiseversicherungen haben, können unabhängigen Rat bei der Verbraucherzentrale Hamburg einholen. Weitere Infos unter: www.vzhh.de
Autor: red

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