In den Räumen der Fa. Apparate & Behältertechnik Heldrungen GmbH hatte sich gestern eine kleine Runde versammelt, um einem für den Wirtschaftsstandort Kyffhäuser wichtigen Akt dabei zu sein...

Seit dem Jahre 2011 befasst man sich im Landratsamt Kyffhäuserkreis mit der Problematik „Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung“. Im Jahre 2013 erfolgte dann der entsprechend Beschluss des Kreisausschusses, bzw. des Kreistags. Dem Beschluss folgten Taten um sich der Aufgabe zu stellen 14 Kriterien zu erfüllen, die eine Kommune Landkreis als Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung ausweisen.


Dietmar Strickrodt (Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses des Kreistag - Die Linke)), Dr. Heinz-Ulrich Thiele (Verwaltungsleiter Landratsamt, Wito Gocht (Geschäftsführer der Fa. Apparate & Behältertechnik Heldrungen GmbH), Antje Hochwind (Landrätin), Susanne Teichmann (Wirtschaftsförderung Kreis und Organisatorin der Zertifizierung), Prof. Gerald Grusser (Hauptgeschäftsführer der IHK Erfurt), sowie Udo Rockmann und Diana Stolze (noch Leiter des Regionalen Service Center der IHK Nordhausen und seine Nachfolgerin, wenn er in den Ruhestand geht).

Wito Gocht hatte die Begrüßung übernommen und war voll des Lobes über die gute Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Kyffhäuserkreis, ob im Bereich der Wirtschaftsförderung oder der Bauverwaltung. Für ihn ist es wichtig, dass gerade für einen Standort Baugenehmigungen nicht eine Ewigkeit dauern dürfen. Hier verwies er unter anderem auf das Engagement des Unternehmens für das Ärztehaus in Heldrungen, kn berichtete:
Bei der Kinderärztin gewesen

Landrätin Antje Hochwind (SPD): Wir sind Dienstleister für die Region. Wir sind nicht auf der Jagd nach Zertifizierungen um der Gütesiegel wegen (Man hat ja den Titel Familienfreundliche Kommune), sondern wir wollen etwas für die Region und im Amt bewirken und es soll Unternehmen anziehen.
Im Jahr 2014 erhielt die Kreisverwaltung erstmals das Zertifikat. Damit waren wichtige Impulse zur Optimierung hausinterner Prozesse sowie für eine noch stärkere Kundenorientierung gegeben.


Prof. Grusser: Ausgangspunkt für solche Zertifizierungen war 2004 eine Standortanalyse der IHK bei der 13.000 Unternehmen die in Thüringen befragt worden waren und und 14 bundesweite Kriterien hatten sich heraus geschält, so Rechnungslegung, Erteilung von Baugenehmigungen (z.B. innerhalb von 40 Tagen), Beschwerdemanagement, um nur einige Punkte zu nennen. Ein wichtiger Punkt war eben auch die Problematik „Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung“. Diese Zertifizierung, so Grusser habe sich besonders als Standortfaktor bei Neuansiedlung von Firmen gezeigt.

Dieses RAL-Gütezeichen wurde bisher erst 41 Mal in Deutschland vergeben und erst sechs Mal in Thüringen. Umso bemerkenswerter, das der Kyffhäuserkreis (das Landratsamt) nach einer externen Überprüfung durch die TÜV NORD CERT GmbH erneut das RAL-Gütesiegel „ Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung“ verteidigen konnte, welches von der gleichnamigen Gütegemeinschaft verliehen wird.

In der Runde war man sich einig, auch die Verwaltung profitiert von dem Zertifizierungsverfahren, weil über eigene Abläufe nachgedacht wurde und Veränderungen eingeleitet wurden.


Das es für die Landrätin nach der Übergabe des Zertifikats Blumen gab, und für Susanne Teichmann eine Flasche Sekt als Aufmerksamkeit, hatte eine besondere Ursache. In der Diskussion hatte Prof. Grusser klar gestellt, so ein Zertifikat ist nur erreichbar, wenn der Chef (hier sprich Landrätin) und die Bearbeiter voll hinter der Sache stehen. Prof. Grusser: Das hat nicht in allen Kommunen (Städte und Kreise) geklappt, die sich eigentlich der Aufgabe stellen wollten. Prof. Grusser riet dem Kreis, mit diesem Zertifikat mehr offensiv in die Werbung zu gehen.

Landrätin Hochwind bedankte sich bei der IHK für die Unterstützung, auch in finanzieller Art. So eine Zertifizierung durch den TÜV ist nicht zum "Nulltarif" zu haben.
Der Dank der Landrätin ging auch an die Mitarbeiter der eigenen Verwaltung. Die in der Wirtschaftsförderung entwickelten Methoden sollen auch in anderen Bereichen des Amtes durchgesetzt werden.