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Di, 23:34 Uhr
09.01.2018
Neues aus Sondershausen

Vom Schwarzen Viertel zum Wippertor

Am Abend gab es im Rosa Salon von Schloss Sondershausen einen sehr interessanten Vortrag über die jüngere Stadtgeschichte von Sondershausen statt...

Schlossmuseum, Förderkreis Schloss und Museums e.V. und Geschichts- und Altertumsverein Sondershausen e.V. hatten zu einer neuen Veranstaltung der Vortragsreihe „AufgeSCHLOSSen“ eingeladen. Museumsleiterin Christa Hirschler hatte die Begrüßung übernommen.

Vom Schwarzen Viertel zum Wippertor (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Vom Schwarzen Viertel zum Wippertor (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Der ehemalige Fachbereichsleiter Bau und Ordnung der Stadtverwaltung Sondershausen, Manfred Kucksch, seit rund einem Jahr im Ruhestand berichtete über die Entwicklung des Wippertors. Abriss und Neubebauung dieses Stadtareals.

Es gab eine ganze Reihe von Interessenten, die an der jüngeren Stadtgeschichte Sondershausens interessiert waren. Und Kucksch hatte die Entwicklung als damals junger Bauingenieur gut verfolgen können.
Wer erinnert sich noch, dass es damals im Schwarzen Viertel von Sondershausen üblich wafr, dass so gar noch Schweine im Hinterhaus gehalten wurden. Von den insgesamt 200 Grundstücken stand bereits 26 Grundstücke leer. Die Mieten reichten nicht, um die Häuser wirklich erhalten zu können.

Als nach dem 8. Parteitag der SED (1971), hier wurde das große Wohnungsbauprogramm beschlossen, dass auch Auswirkungen in Sondershausen hatte. Als es ungünstig wurde, wie Kucksch ausführte, Wohnblöcke im Bereich Dornheide/Bahnbogen zu bauen, geriet das Schwarze Viertel ins Visier der Planer. Weil dort nur zwei Gebäude unter Denkmalsschutz standen (die damalige Cruciskirche und das Wezel-Haus), hatte man doch recht schnell freie Hand zum Abriss, zumal es wenig Gegenwehr aus der Bevölkerung gab, wie Kucksch betonte.
Vom Schwarzen Viertel zum Wippertor (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Vom Schwarzen Viertel zum Wippertor (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Es war ein sehr interessanter Rückblick in die jüngere Geschichte, die Kucksch mit vielen Fotos untermalte, die vor die Abriss entstanden, aber auch den Teils schlechten Bauzustand dokumentierten. Er zeigte aber auch, wie dann das neue Wippertor entstand.
Er stellte fest, mit heutigen Mittels hätte man die zum großen Teil einfachen Fachwerkhäuser erhalten können, aber mit DDR-Mitteln war es einfach nicht zu realisieren.

Interessant hier auch eine Aussage von Manfred Kucksch, der jetzigen Planplatz ist in seinem Aussehen eine städtebauliche Katastrophe, da hilf auch nicht der neue Block der Glückauf.
Im Gespräch mit kn sagte Kucksch, die im Wippertor noch stehende alten Plattenbauten aus DDR-Zeiten könnten erst weggerissen werden, wenn geeignete Bauprojekte an deren Stellen realisiert werden können. Man kann ja schließlich kein Bauloch hinterlassen.

Das kann man allerdings auch anders sehen. Auf die Dauer gesehen entwickelt sich der alte Plattenbau in der Karnstraße beispielsweise zum Taubenhaus und bald zum Schandfleck. Da sollte man eventuell paar Fördermittel auftreiben, den Abriss finanzieren und lieber eine Grünfläche entstehen lassen.

Unabhängig davon war das ein ganz toller Vortrag, denn persönlich konnte kn, und viele Besucher, mal wieder die Erinnerung auffrischen, denn kn wohnt ja schließlich erst sein 1976 in Sondershausen. Wissen Sie noch, wann der erste Wohnblock im Wippertor bezogen wurde? Eigentlich gar nicht so lange her. Es war 1983, ein Wohnblock mit 40 Wohnungen. Somit haben die DDR-Wohnblocks nur ein Bruchteil der Zeit gestanden, wie die rund 200 bis 250 Jahre alten Häuser des Schwarzen Viertels.
Autor: khh

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