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Mi, 00:01 Uhr
25.09.2019
ADAC Test auf 120 Strecken in 10 Großstädten

Noch zu wenig Sicherheit für Radfahrer

Während das politische Berlin die Frage diskutiert, wie Konflikte zwischen Radverkehr und Auto entschärft werden können, hat der ADAC den Praxistest gemacht. Dabei wurden Kreuzungen und Grundstücksausfahrten in den Blick genommen, weil es dort am häufigsten zu Zusammenstößen von Fahrradfahrern und anderen Fahrzeugen kommt...

Grafik (Foto: ADAC e.V.) Grafik (Foto: ADAC e.V.)
Auf 120 Teststrecken in zehn deutschen Landeshauptstädten hat der ADAC untersucht, wie es um die Sicherheit von Radfahrern an Kreuzungen und Grundstücksausfahrten steht. Das Ergebnis: Zwar fielen die Gesamtergebnisse der Städte mit Noten zwischen sehr gut und ausreichend relativ positiv aus, aber insgesamt 13 Prozent der Testrouten fielen mit „mangelhaft“ und „sehr mangelhaft“ durch, 28 Prozent waren nur ausreichend.

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ADAC Vizepräsident Gerhard Hillebrand: „Der Radverkehr auf unseren Straßen nimmt stetig zu. Wir müssen aber auch gewährleisten, dass Radfahrer sicher unterwegs sein können. Dafür braucht es eine verbesserte Radverkehrsinfrastruktur. Gleichzeitig sind Korrekturen an der StVO notwendig. Viele der vom Verkehrsminister angekündigten Änderungen können die Situation verbessern. Vor allem aber brauchen wir ein rücksichtsvolles Miteinander aller Verkehrsteilnehmer, denn die Herausforderungen der Zukunft bewältigen wir nur mit einem integrierten Verkehrskonzept, in dem sowohl das Fahrrad als auch das Auto ihren Platz finden.“

Bemängelt wurde von den Testern zum Beispiel, dass Radwege an Kreuzungen unzureichend oder gar nicht markiert waren. Außerdem waren viele Radwege so weit von der Straße abgesetzt, dass Autofahrer Radler beim Abbiegen erst spät sehen konnten. Die Haltelinien für Fahrradfahrer an Ampeln lagen häufig nur wenig oder gar nicht vor denen für Kraftfahrzeuge.

Grafik (Foto: ADAC e.V.) Grafik (Foto: ADAC e.V.)
Stark befahrene Straßen mussten Radfahrer oft ohne Absicherungen wie etwa Mittelinseln überqueren. Bei seitlich abgesetzten Radwegen gab es an Grundstückseinfahrten häufig einen anderen Belag als auf dem Weg, was Vorfahrt für Autos suggerieren kann. Zudem waren manche Grundstückszufahrten wegen Mauern oder Hecken kaum zu erkennen.

Erhöhte Sicherheit bringen etwa auffällige Farbmarkierungen von Radwegen über Kreuzungen und Einmündungen. Poller im Kreuzungsbereich sorgen für freie Sicht, weil sie das Parken verhindern. Und wenn abgesetzte Radwege an Kreuzungen zur Fahrbahn geführt werden, können Autofahrer die Radler besser sehen. Auch hilfreich: große Aufstellflächen für Radfahrer an Ampeln vor der Haltelinie des restlichen Verkehrs sowie die Aufpflasterung von Radwegen bei Einmündungen, um die Vorfahrt der Radfahrer zu verdeutlichen.

Grafik (Foto: ADAC e.V.) Grafik (Foto: ADAC e.V.)
Getestet wurde in Dresden, Erfurt, Saarbrücken, Stuttgart und Wiesbaden, den fünf Landeshauptstädten mit dem geringsten Radverkehrsanteil, und in Bremen, Hannover, Kiel, Mainz und München, den fünf mit dem höchsten Anteil. Untersucht wurden insgesamt 2466 Kreuzungen und 445 Grundstückszufahrten im Verlauf der 120 definierten Testrouten.
Autor: red

Kommentare
Paul
25.09.2019, 21.49 Uhr
Radler
das die Sicherheit der Radfahrer nicht ausreicht ist nicht erst seit heute bekannt. Das liegt aber nicht an den Straßen sondern an den Radfahrern die sich auf denen bewegen.
Anstatt recht unsinnig gleich wieder Millionen für Radwege ect. zu fordern, sollten lieber die Radfahrer selber für den Straßenverkehr und die bestehenden Regeln fit gemacht werden. Jeder der hier ein Kraftfahrzeug fahren möchte muß eine recht teure Prüfung dafür ablegen. Wieso eigentlich nur Kraftfahrer ? Ein Radfahrer müßte zumindest eine Grundkenntnis der Verkehrsregeln beherrschen. Da sollte man mal ansetzen. Denn viele Radfahrer haben null Ahnung von Verkehrsregeln. Aber verlangen ständig immer nur die Rücksichtnahme anderer Verkehrsteilnehmer.
Kobold2
25.09.2019, 22.16 Uhr
Zu solcher Einstellung
kann man nur kommen, wenn man selbst kein Rad fährt.
Bei der Einhaltung der Verkehrsregeln sind viele Autofahrer, trotz Prüfung, auch keine Musterschüler. Kinder und Jugendliche kommen bei ihnen scheinbar nicht vor? Aber die Schuld immer bei anderen suchen, ist ja recht einfach und vor allem bequemer, incl. einer Pauschalverurteilung. Radfahrern einen eigenen Verkehrsraum absprechen, sich aber gleichzeitig über die Belästigung /Behinderung aufregen, passt auch nicht zusammen.
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