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Mo, 19:30 Uhr
21.09.2020
Spielplan für das Jahresende

Plan C, die Zweite

Am Nordhäuser Theater muss man in diesem Jahr neue Wege gehen, um weiter spielen zu können. Unter diesen Vorzeichen wurde heute der Spielplan für das Jahresende vorgestellt der mit ein paar Einschränkungen gewohnt festlich daher kommt…

Intendant Daniel Klajner und Dorothee Probst stellten heute die nächste Etappe des Corona-Spielplans am Nordhäuser Theater vor (Foto: agl) Intendant Daniel Klajner und Dorothee Probst stellten heute die nächste Etappe des Corona-Spielplans am Nordhäuser Theater vor (Foto: agl)

Die Corona-Krise hat das Bühnenleben ordentlich durcheinander gebracht. Die neue Realität verlangt nach Kompromissen, nicht nur im Parkett sondern auch auf, unter und hinter der Bühne und das hat deutliche Auswirkungen auf den Spielplan. Blasinstrumenten, vor allem Posaunen und Trompeten, muss im Orchestergraben mehr Platz eingeräumt werden, Tänzer auf der Bühne können nicht auf Tuchfühlung gehen und mehrstimmige Unterstützung durch den Chor verbietet sich gleich ganz.

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Einige Erfahrung mit den neuen Umständen hat man am Nordhäuser Theater zwar inzwischen sammeln können, fährt aber weiter auf Sicht. „Wir lernen immer noch und sehen was funktioniert. Daraus die richtigen Analysen zu ziehen ist aber gar nicht so leicht“, erklärte Theaterintendant Daniel Klajner heute. Statt einen großen Spielplan aufzustellen, der in ungewissen Zeiten vielleicht schnell wieder verworfen werden müsste, tastet man sich in kleineren Etappen vorwärts, plant von Monat zu Monat. „Die Schlagzahl ist dadurch in kurzer Zeit recht hoch und alle arbeiten bis an den Rand der Erschöpfung aber ich bin absolut Stolz auf das, was hier geleistet wird“, sagt Klajner am Nachmittag. Annette Leistenschneiders Revue „Edith Piaf“ erfreute sich im September regen Zuspruchs von Seiten des Publikums und sorgte, nach den gegebenen Gesichtspunkten, für ein nahezu ausverkauftes Haus. Insgesamt könne man mit den Ticketverkäufen aber nicht zufrieden sein, meint Klajner.

Das Programm für November und Dezember hat man den Rahmenbedingungen und den gemachten Erfahrungen entsprechend noch einmal angepasst und zwei Konzerttermine gestrichen. Dennoch will man dem großen und kleinen Publikum zum Jahresende viel bieten.

Solo für Brigitte Roth
Der Auftakt gehört am 6. November Sängerin Brigitte Roth, die kurz vor der Pensionierung steht und mit der Solo-Chanson-Revue “Heute Abend: Lola Blau“ das Publikum auf ihren letzten Bühnenmetern noch einmal begeistern will. Das Musical mit Klavierbegleitung sei der Sängerin wie auf den Leib geschneidert, schwärmt Intendant Klajner und ist sich sicher, dass Frau Roth im November „Nordhausens schönste Pensionistin“ sein wird.

Den märchenhafte Reigen zum Jahresende wird man mit Andersens „Die kleine Meerjungfrau“ in Form eines Konzertes am 11. November eröffnen. Ebenfalls aus dem Andersen’schen Märchenschatz stammt die „Chinesische Nachtigall“, die bereits am vergangenen Sonntag Premiere feierte und als das diesjährige Weihnachtsmärchen bis in den Dezember hinein in Nordhausen gespielt werden wird. Das „Rumpelstilzchens“ wird man hingegen nur in Sondershausen spielen. Das Gastspiel kommt aus Rudolstadt in den Thüringer Norden und da auch die Kollegen mit den Corona-Bedingungen zu kämpfen haben, seien Auftritte im Theater Nordhausen in diesem Jahr nicht zu organisieren gewesen, erklärt Klajner.

Popkultur und Klassik rund ums Fest
Frech und schmissig nach Berliner Art soll die Operette „Der Vetter aus Dingsda“ von Eduard Künneke ab dem 27. November daherkommen. Für Freunde von Klassik und Hochkultur steht Tschaikowskys Oper „Eugen Onegin“ und das Chorkonzert „Liebesromantik“ mit Stücken von Brahms und Schuhmann auf dem Programm. Für den Chor habe die Situation auch etwas Gutes, meint Intendant Klajner. Da die Sänger üblicherweise in eine Reihe anderer Produktionen eingebunden sind, hatte man bis dato kaum die Chance, einmal als Ensemble ins Rampenlicht zu rücken. Ohne Tänzer und Schauspieler auf der Bühne reicht der Platz aus die Abstandsgebote einzuhalten und so wird es neben der „Liebesromantik“ noch zwei weitere Chorkonzerte geben. Am 14. und 15. November wird man sich mit dem Konzert „Aber bitte mit Sahne“ durch Klassiker aus Rock, Pop, Schlager und Film hindurchsingen und was am 4. und 25. Dezember beim Konzert „Merry Christmas“ geboten wird, dürfte der Name verraten.

Als instrumentelles Pendant bietet das Loh-Orchester das Weihnachtskonzert „Sind die Lichter angezündet“ am 9. Dezember in Sondershausen und am 23. und 25. Dezember in Nordhausen an. Als Highlight zum Jahresende steht zudem die Musical-Revue „A New York Christmas“ ab dem 11. Dezember auf dem Programm. Passend zum Fest der Liebe erzählt das Stück eine klassische Liebesgeschichte á la Hollywood mit Femke Sotenga, Jörg Neubauer und Thomas Christ. Musikalisch geht es dabei einmal quer durch alles, was man mit New York und dem Weihnachtsfest verbindet.

Ausblick auf das neue Jahr
Vorsichtig optimistisch ist man mit Blick auf das neue Jahr. In der Hoffnung das Wissenschaft, Gesundheitswesen und Politik die Lage im Laufe des Frühjahrs in den Griff bekommen, will man dann nicht länger in kurzen Abschnitten planen, sondern ein Programm vorlegen, das bis in den Mai hinein festgezurrt werden kann. Wenn schließlich im Sommer 2021 die Schlossfestspiele anstehen, sollen die Dinge wieder in den gewohnte Bahnen laufen können.

Doch erst einmal will 2020 überstanden sein. Einen Überblick über komplette Programm für den November und Dezember findet sich hier .
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
geloescht
21.09.2020, 22.22 Uhr
Rudolstadt Corona-Hochburg oder was?
Ein Schelm wer Arges dabei denkt... „Rumpelstilzchen“ wird auf der Milde ausgedrückt „schlechteren Spielstätte“ gebracht werden, aber nicht im Theater, weil Rudolstadt mit den Corona-Bedingungen zu kämpfen hat? „Rumpelstilzchen“ wird in Rudolstadt im Stadthaus und in Saalfeld im Meininger Hof zu erleben sein, beides Spielstätten die von der Größe her, genauso wie das Haus der Kunst, weitaus kleiner sind.
Warum also nicht in Nordhausen spielen? Viele Kindergärten und Schulen haben sich jahrelang auf das Weihnachtsmärchen gefreut, die Vorstellungen waren meistens schon im Sommer sehr gut verkauft.
Wenn man bedenkt, dass auch die bisher anderen angedachten kleinen Stücke aus Rudolstadt nicht in Nordhausen umgesetzt werden, muss man sich langsam fragen, ob der Nordhäuser Intendant überhaupt noch an einer Fortsetzung der Kooperation mit Rudolstadt interessiert ist, die beiden Häusern die Finanzierung gerettet hat.
Nachtigall ich hör‘ dir trapsen ....
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