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Do, 11:38 Uhr
18.02.2021
Thüringer Landesamt für Statistik

Die wenigsten Gewerbeanzeigen seit 1991

In Thüringen gab es im Jahr 2020 so wenig Gewerbeanzeigen wie noch nie. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik waren sowohl die Gewerbeanmeldungen als auch die Gewerbeabmeldungen auf einem historischen Tiefstand...

Statistik (Foto: TLS) Statistik (Foto: TLS)


Vor allem in den Monaten März bis Mai war das Meldegeschehen gegenüber dem Vorjahr reduziert. Mögliche Gründe für diesen Rückgang sind die durch die Corona-Pandemie verursachten Einschränkungen wie Ausgangsbeschränkungen, Einstellung des Besucherverkehrs und Personalengpässe in den Gewerbeämtern, aber auch Soforthilfemaß- nahmen des Bundes und der Länder sowie die Aussetzung der Insolvenzanzeigepflicht.

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Die Anzahl der Anmeldungen ging auf 10 481 Anzeigen (-800 Anmeldungen bzw. -7,1 Prozent) zurück. Vier Fünftel aller Gewerbeanmeldungen entfielen auf gewerbliche Neugründungen, bei denen es sich überwiegend um Kleinunternehmen und Nebenerwerbe handelte. 27,9 Prozent waren Betriebsgründungen mit größerer wirtschaftlicher Substanz, wie Kapitalgesellschaften, Personengesellschaften und Betriebe mit Beschäftigten.

Die Anzahl der Neugründungen fiel im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um 784 (-8,6 Prozent) auf 8 342. Bei den Kleinunternehmen und Nebenerwerbsbetrieben ist ein Rückgang der Meldungen um 331 Anträge bzw. 5,2 Prozent auf 6 017 Anträge zu verzeichnen. Bei den Betriebsgründungen gab es mit 2 325 Anzeigen 453 Anmeldungen (-16,3 Prozent) weniger als 2019. Die anderen Gewerbeanmeldungen betrafen Zuzüge und Übernahmen (Kauf, Pacht, Erbfolge, Änderung der Rechtsform, Gesellschaftereintritt).

Die Anzahl der Gewerbeabmeldungen verringerte sich gegenüber dem Jahr zuvor um 2 003 auf 10 710 Anzeigen (-15,8 Prozent). Hauptgrund für die Gewerbeabmeldungen war 2020 mit 78,9 Prozent die vollständige Aufgabe des Gewerbes, davon 6 014 Kleinunternehmen und Nebenerwerbsbetriebe sowie 2 431 Betriebe mit größerer wirtschaftlicher Substanz. Die Anzahl der vollständigen Aufgaben lag um 1 827 Anträge (-17,8 Prozent) unter dem Vorjahresniveau. Das waren 1 350 Stilllegungen bei Kleinunternehmen und aus Nebenerwerb (-18,3 Prozent) und 477 Betriebsaufgaben (-16,4 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die übrigen Gewerbeabmeldungen erfolgten durch Fortzüge und Übergaben (Verkauf, Verpachtung, Erbfolge, Änderung der Rechtsform, Gesellschafteraustritt).

Die meiste Bewegung gab es - wie schon in den Vorjahren - im Bereich „Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“. Hier wurden 2 527 Gewerbe an- und 2 749 Gewerbe abgemeldet. Zahlreiche Gewerbeanzeigen gab es auch bei der „Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“, wie beispielsweise Garten- und Landschaftsbau, Gebäudebetreuung, Zeitarbeitsfirmen, Reisebüros oder Reiseveranstalter. Hier wurden 1 363 Gewerbe an- und 1 386 Gewerbe abgemeldet.

Mit 7 883 Anmeldungen war das Einzelunternehmen auch 2020 die beliebteste Rechtsform, gefolgt von 1 637 Gesellschaften mit beschränkter Haftung einschließlich Unternehmensgesellschaften (haftungsbeschränkt) sowie 459 von Gesellschaften des bürgerlichen Rechts.
Mehr als ein Drittel der Einzelunternehmen wurden von Frauen angemeldet; 4,1 Prozent weniger als im Jahr 2019. 87,8 Prozent aller Einzelunternehmen wurden 2020 von Deutschen angemeldet. Lediglich 960 Einzelunternehmer, die ein Gewerbe angemeldet haben, stammen aus dem Ausland, hier vor allem aus Rumänien (124), der Türkei (86) und Polen (54).

In Thüringen kamen im vergangenen Jahr auf 10 000 Einwohner 49 Gewerbeanmeldungen und 50 Gewerbeabmeldungen. Regional betrachtet, gab es jedoch erhebliche Unterschiede. Die meisten Gewerbe je 10 000 Einwohner wurden in den Städten Erfurt (66) und Weimar (62) angezeigt und die wenigsten im Kyffhäuserkreis (32) und im Wartburgkreis (38).

Die geringste Anzahl der Abmeldungen gab es im Landkreis Nordhausen und im Saale-Holzland- Kreis mit je 41 Anzeigen. Die meisten Abmeldungen gab es in den Städten Weimar (70) und Suhl (58).
Autor: red

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