20 Jahre Berufsausbildung im Sondershäuser Bildungsverein - ein Grund zum Feiern! Dazu waren heute zahlreiche Gratulanten in das Achteckhaus von Schloss Sondershausen gekommen...

Es war am 3. Mai 1991, als Dr. Martin Schilling (1. Vorsitzender) und Hartmut Bärwinkel (Geschäftsführer) gemeinsam mit Gleichgesinnten in Sondershausen den Bildungsverein gründeten. Mit vielen Emotionen ausgestattet, wollten sie jungen Menschen unter den neuen Bedingungen die Möglichkeit geben, sich persönlich, sozial und gesellschaftlich zu integrieren.

Seit seiner Gründung entwickelte sich der Verein zu einer anerkannten Einrichtung der wohnortnahen beruflichen Rehabilitation. Neben der Ausbildungsstätte und Geschäftsstelle in Sondershausen befinden sich nun weitere Objekte in Holzsußra, Nordhausen und Wipperdorf.


Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft, IHK, Handwerk und der Agentur für Arbeit waren zum Feiern gekommen. Prof. Dr. Michael Behr, Abteilungsleiter für „Arbeitsmarktpolitik und Berufliche Bildung“ im Thüringer Wirtschaftsministerium, brachte Grüße von Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) mit. Prof. Behr sieht eine Stabilisierung der Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitskräften. Weiter sagte er, wir können es uns nicht mehr leisten, auf Jugendliche zu verzichten.

Der Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Kay Senius, forderte auf, behinderten Menschen eine Chance zu geben. Integrationserfolge muss man ständig erarbeiten. Im Sondershäuser Bildungsverein sieht er öffentliche Gelder gut angelegt.

Weitere Grußworte überbrachten von der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnortnahe Berufliche Rehabilitationseinrichtungen Hartmut Zink und von der BAG örtlich regionaler Träger der Jugendsozialarbeit die Geschäftsführerin Angela Werner. Sie berichtete ganz aktuell, dass die Bundesregierung die Halbierungen von Fördermitteln teilweise wieder zurückgenommen hat. Statt 50 Millionen Euro werden jetzt 80 Millionen Euro fließen, was einen harten Kampf erfordert hatte.


Ausbildungsleiterin Adriana Schröter brachte ebenfalls Grußworte. Ariane Schlotterhose und Florian Bauerhin berichten, was sie beruflich nach ihre Ausbildung jetzt machen. Beiden sind in Arbeit, sie in Bleicherode in einer Praxis und er in der Gütekontrolle bei Isoplus in Sondershausen.

Gefeiert wird das 20-jährige Vereinsjubiläum mit vielfältigen Aktivitäten. Den Auftakt bildet die Festveranstaltung am 31. Mai im Achteckhaus in Sondershausen. Des Weiteren sind eine Sternwanderung und ein Sportfest geplant. Für beide Veranstaltungen wird der Landrat Peter Hengstermann (CDU) die Schirmherrschaft übernehmen. Hengstermann hatte zu vor die Grüße der Kreisverwaltung und der Stadt Sondershausen überbracht.


Geschäftsführer Hartmut Bärwinkel erhielt von den Mitarbeitern ein Geschenk, ein Steuerrad weil er das Schiff Verein 20 Jahre gut gesteuert hat.

Hintergrund

Jedes Jahr beginnen zwischen 50 und 60 Jugendliche eine Ausbildung in den Bereichen Metall-, Holz-, Färb- und Bautechnik, Gartenbau, Hauswirtschaft, Ernährung/ Gastronomie, Wirtschaft und Verwaltung. Insgesamt absolvieren derzeit ca. 160 Teilnehmer eine Ausbildung, welche im Auftrag der Rehabilitationsträger wie Agentur für Arbeit, Renten- und Unfallversicherungen durchgeführt wird. Außerdem erhalten Schüler im Rahmen der Berufsorientierung und Jugendliche im Rahmen der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen die Möglichkeit, sich auf ihr Berufsleben gründlich vorzubereiten.

Im Rahmen der beruflichen Rehabilitation stehen den Jugendlichen verschiedene Fachdienste zur Seite. Mit dem Blick auf eine erfolgreiche gesellschaftliche und berufliche Integration werden neben den Ausbildern auch Sozialpädagogen, Psychologen und Lehrkräfte, der Integrationsdienst sowie unser Fachpersonal des Wohnheimes tätig.

Mit Stolz blicken wir alle, der Vorstand und die Vereinsmitglieder des Sondershäuser Bildungsvereins, die Geschäftsleitung und natürlich die Mitarbeiter auf die vergangenen 20 Jahre zurück! Denn in 20 Jahren haben ca. 800 Jugendliche eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme absolviert, von 1265 Auszubildenden 95% ihren Berufsabschluss erreicht und konnten wir die Integrationsquote unserer Absolventen auf dem 1. Arbeitsmarkt auf über 50 % erhöht.