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Mi, 19:44 Uhr
10.04.2013

Hörender Fußmarsch

Zwei Monate zu Fuß durch alle Städte und Kreise Thüringens. Gestern machte man Station in Sondershausen.

Zu einem zweimonatigen ‚Hörenden Fußmarsch’ ist der Thüringer Aktionskünstler Nikolaus Huhn vom 1. April bis 31. Mai 2013 ein. Ziel des Marsches ist es, die wirtschaftliche Stabilität und Unabhängigkeit der Regionen zu fördern.

Hörender Fußmarsch (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Hörender Fußmarsch (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Begrüßt wurde er von Sondershausens Bürgermeister Joachim Kreyer (CDU). Kreyer berichtete, wie er mal mit seinen Enkeln übte, einen Tag lang ohne Strom und Gas in einer Hütte auszukommen. Schon das Zubereiten einer einfachen Mittagsmahlzeit gestaltete sich schwierig. Es ist eben nicht einfach ohne Gas und Strom auszukommen.
Zum Thema Nachhaltigkeit sagte Kreyer wir sind zwar kein Vorreiter, müssen uns aber in Sachen neue Energien nicht verstecken, mit Verweis auf die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Sondershausen (Hackschnitzel und Photovoltaik).

Huhn erklärte heute welche Faktoren unseren derzeit hohen Lebensstandard stützen:
  • billige Rohstoffe wie Öl und Gas,
  • die hohe Staatsverschuldung,
  • die Finanzwirtschaft und die Wertschöpfung aus dem globalen Lohngefälle.


Was aber machen wir, falls diese Stützen unseres Wohlstands mal schwächeln oder einknicken? Falls das Benzin mal 10,- Euro kosten sollte und das Heizöl 5,- Euro pro Liter? Oder falls Staaten an den Rand einer Pleite geraten und keine Gelder mehr von Berlin oder Brüssel zu erwarten sind? Oder Supermärkte und Rentenversicherungen Insolvenz anmelden?

Dem gegenüber will der Fußmarsch die eigenen Ressourcen und Stärken der Region entdecken und fördern: Wie können wir eine Grundversorgung der Region aus sich selbst heraus gewährleisten? Wie können die Regionen unabhängiger werden von den Risiken und möglichen Verwerfungen der globalen Wirtschaft?

Hörender Fußmarsch (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Hörender Fußmarsch (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Das Wort Resilienz (‚Unumstoßbarkeit’) trifft das Anliegen des Marsches am besten. Daher ist das Symbol der Aktion ein Stehaufmännchen. Und die großen Ohren sind dazu da, damit dass an den Etappenorten gesagte auch aufgenommen und verarbeitet werden kann, um es anderen Interessenten zugänglich zu machen.
Huh hat vom Tischlergesellen auf Energieberater umgesattelt und nutzt die beratungsarme Zeit um auf das Problem Nachhaltigkeit aufmerksam zu machen.

Und was bekam Huhn in Sondershausen zu hören? Moderator René Most machte den Vorreiter und stellte das Projekt Netzwerk Unsere Region 2050 vor, über das kn bereits öfter berichtet hat. Hier kam der Aufruf an die Bürger der Stadt Sondershausen sich einzubringen.

Der technische Leiter der Stadtwerke Sondershausen, Dr. Rainer Große stellte erst die Stadtwerke vor und dann die Funktionsweise des Blockheizwerkes mit angeschlossenem Hackschnitzelwerk. Da nur 25 Prozent des nachwachsende Holzes des Stadtwaldes verarbeitet werden, liegen wir sehr gut in dem Bereich, so Kreyer, was Umweltschützer empfehlen nicht mehr als 20 Prozent des Holzes zu verheizen. Da es neben Stadtwald noch andere Baumbestände in Sondershausen gibt, liege man sehr gut im Rennen.

Anschließend stellten Anette Rudolph und Jana Groß den Verein "Eine Faire Welt e.V." vor. Auch hier hatte kn bereits öfter berichtet.

In der Diskussion wurde der Vorschlag geäußert, auf Brachflächen in der Stadt, analog anderer Städte, das kurzzeitige Bepflanzen durch die Anwohner zu genehmigen, die dort Blumen und Kleingemüse anbauen dürfen. Lange wurde auch im Rahmen der Nachhaltigkeit über die Wichtigkeit eines bestehenden Kleingartenwesen diskutiert.

Auch wenn die Veranstaltung etwas unter Zuschauerschwund litt, so informierten sich gleich vier Stadträte (3xCDU und 1xNubi) über die Veranstaltung, wenn das kn so richtig überblickt hatte.
Hörender Fußmarsch (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Hörender Fußmarsch (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Hörender Fußmarsch (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Hörender Fußmarsch (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Hörender Fußmarsch (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Hörender Fußmarsch (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Hörender Fußmarsch (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Hörender Fußmarsch (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Hörender Fußmarsch (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Hörender Fußmarsch (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Hörender Fußmarsch (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Autor: khh

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