Do, 20:23 Uhr
02.05.2013
Kyffhäuserbahn wird zum Radweg
Staatssekretärin Klaan: Nachnutzung ehemaliger Bahnstrecken durch neue Radwege ist optimal. Staatssekretär Staschewski: Örtliche Industrie wird profitieren
Schienentrassen, die vom Eisenbahnverkehr nicht mehr genutzt werden, sind wegen ihrer gleichmäßigen Steigungsverhältnisse eine optimale Grundlage für neue Radwege. Wir wollen so den Anteil des Fahrrads von sechs Prozent am Verkehr in Thüringen steigern und schaffen zugleich ein neues, attraktives Tourismusangebot. Deshalb unterstützt das Verkehrsministerium die Nachnutzung von Bahnstrecken – wie der Kyffhäuserbahn zwischen Bretleben und Sondershausen – durch den Radverkehr. das sagte heute die Thüringer Staatssekretärin für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Inge Klaan,bei der symbolischen Übergabe der nicht bebenutzten Bahnstrecke am Südbahnhof von Sondershausen. Das Routennetz für Radfahrer in Thüringen ist mittlerweile rund 13.000 Kilometer lang, fuhr sie fort.
Der Kyffhäuserkreis engagiert sich seit vielen Jahren sehr aktiv bei der Entwicklung touristischer Radrouten, so Klaan (li.) weiter. Sein Antrag zur Einbeziehung der Kyffhäuserbahn in den Unstrut-Werra-Radweg (UWR) ist hierfür ein aktueller Beleg, der die Attraktivität dieses noch nicht ganz fertig gestellten Radweges weiter steigern wird. Für das Engagement übergab Klaan symbolisch, im Beisein vom Staatssekretär des Thüringer Wirtschaftsministeriums Jochen Staschewski, an Landrätin Antje Hochwind (SPD) und Sondershausens Bürgermeister Joachim Kreyer einen Fahrhelm aus der Aktion "Die Birne ist weich. Radhelme schützen".
Nächste Woche schon wird hierzu ein wichtiger Lückenschluss erfolgen. Am Montag werden wir den von der Straßenbauverwaltung errichteten Radweg entlang der B 4 von Oberspier nach Sondershausen für den Verkehr freigeben. Unser verkehrspolitisches Ziel bleibt, die öffentlichen Verkehrsträger optimal mit dem Individualverkehr zu vernetzen. Auch die von uns angebotene kostenfreie Fahrradmitnahme im Nahverkehr mit der Bahn sowie auf vielen Buslinien ist hierfür eine gute Möglichkeit., so Klaan weiter.
Staatssekretär Staschewski verwies auf die enorme wirtschaftliche Bedeutung des Radtourismus in Deutschland und mittlererweile auch in Thüringen. In Deutschland werden fast 9,16 Milliarden Euro direkt und indirekt über den Radtourismus umgesetzt. Auch die Wirtschaft im Kyffhäuserkreis wird von den Radfafhrern profitieren, ob beim Bau der Wege, oder im Bereich der Tourismusindustrie umgesetzt. Es gibt bereits 13 Radfernwege in Thüringen und eine Vielzahl von örtlichen Radwegen, die ein gutes Radnetz darstellen.
Er gab heute auch die Zusicherung dass über eine Million Euro auch für den Ausbau der Strecke Esperstedt - Schönfeld noch in diesem Jahr zur Verfügung gestellt werden. Bei der nächsten Eröffnung eines Radweges, will er selbst ein Runde mit dem Rad drehen.
Von dem 120 km langen Radweg UWR verlaufen 60 km durch den Kyffhäuserkreis. Die heute von der Deutschen Bahn AG übergebenen Bahntrsse wurde zum symbolischen Preis von einem Euro an den Landkreis übergebe, so Landrätin Hochwind. Mit der Übergabe heute ist endgültig die Weichenstellung zum durchgängigen Bau des UWR erfolgt. Mit dem UWR werden auch die touristischen Ziel des Kyffhäuserkreises, so der Kyffhäuser oder das Erlebnisbergwerk, für Radfahrer besser erreichbar.
Statt einer schnöden Urkunde für die symbolische Übergabe brachte der Konzernverantwortliche der Deutschen Bahn AG, Volker Hädrich, gleich ein ganzes Denkmal mit, dass alles aus Teilen der Bahntrasse hergestellt wurde. Auf der einen Seite trauerte Hädrich der Tatsache nach, dass eine Bahnstrecken nicht wirtschaftlich betrieben werden konnte, bezeichnete aber die Nachnutzung als beispielgebend.
Auch die Bürgermeister der Städte Bad Frankenhausen, Matthias Strejc (SPD) und Sondershausen Joachim Krfeyer, sowie der Gemeinde Kyffhäuserland Knut Hoffmann (CDU), zeigte sich in kurzen Reden befriedigt über den Ausbau des UWR und erhoffen sich davon einen touristischen Aufschwung in der Region.
Mit den Bundestagsmitgliedern Steffen-Claudio Lemme (SPD) und Johannes Selle (CDU) war auch die große Politik dabei, genau wie eine Reihe von Kreistagsmitgliedern und Stadträte von Sondershausen. Der neue Vorsitzende des ADFC Kyffhäuserkreis nutze gleich die Chance und baggerte die Landrätin an. Nein, nicht was Sie schon wieder denken. Frei nach dem Motto gemeinsam in einem Boot fährt es sich besser , wollte er die Landrätin zum Eintritt in den AFDFC bewegen.
Video-Schappschüsse von der Enthüllung des Denkmals gibt es hier.
Kyffhäuserbahn wird zum Radweg
Auch eine Nachnutzung des alten Südbahnhofs steht zur Aussicht. Michael Witzenhausen der die "fast Ruine" kaufte will dort investieren. Mehr dazu in einem gesonderten Artikel
Hintergrund:
Der Güterverkehr auf der Bahnstrecke Bretleben – Sondershausen wurde 2004 eingestellt. Der Personennahverkehr wurde aufgrund der geringen Nachfrage 2006 auf Regionalbusse umgestellt. Am 30. November 2008 wurde die Strecke stillgelegt. Weitere Informationen zu den Radwegen im Freistaat stellt im Internet der Radroutenplaner des Verkehrsministeriums zur Verfügung (www.radroutenplaner.thueringen.de).
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