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So, 07:04 Uhr
24.01.2010

Gesangsbuch von 1765 entdeckt

Wenn so manch Sondershäuser seine "Schatzkiste" öffnet, kommt dabei öfters historisch Wertvolles zu Tage, so auch bei Horst Tresselt aus Sondershausen. Was gefunden wurde, darüber informiert unser Leser Hans-Jürgen Schmidt...

In seinem Bestand ist das "Neu vermehrtes Sondershäusische Gesangbuch" aus dem Jahre 1765 zu finden. Es wurde verlegt von "Drucks und verlegts Joh. Georg Blättermanns hinterlass. Witwe, Fürstl. Schwarzburg. Hof= Buchdruckerei". Gewidmet wurde das Buch den Fürsten Christian Günther und der Fürstin Charlotten Wilhelminen, der "Fürstin zu Schwarzenburg, Gebohrene Fürstin zu Anhalt, Herzogin zu Sachesen, Engern und Westphalen, Gräfin zu Hohnstein und Ascanien, Frauen zu Arnstadt, Sondershausen, Leutenberg, Lohra und Clettenberg, auch Bernburg und Zerbst", so die wörtlich Anrede aus dem Gesangsbuch.

Gesangsbuch entdeckt (Foto: Hans-Jürgen Schmidt) Gesangsbuch entdeckt (Foto: Hans-Jürgen Schmidt) In der "Vorrede" wird darauf verwiesen, das beim Verlegen größte Sorgfalt angewendet wurde. So heißt es wörtlich: "Desto nöthiger ist die Sorgfalt gewesen, welche die rein lehrende, bey den neuen Gesängen angewendet, als sei gesehen, dass Satanas seinen Gift unter dem Schein der Frömmigkeit auch unter die Lieder streuen wollen. Das in unseren Fürstenthum und Landes bey öffentlichen Gottesdienst, auch ausser demselben, bisher mit grossen Nutzen, mit heiliger Seelen=Erquickung gebraucht Gesangs=Buch, welches unser Durchlauchigster Fürst und gädigst regierender Landes= Herr, Herr Christian Günther, Fürst zu Schwarzburg, der vier Grafen des Reichs, Graf zu Hohnstein, Herr zu Arnstadt, Sondershausen, Leutenberg, Lohra und Clettenberg, des Chur = Pfälzischen Huberti = Ordens = Ritter zu Verherrlichung Göttlichen Namens aufs neue auflegen lassen, behält allerdings den Ruhm, dass darinnen lauter wohlgeprüfte Schriftmäßige und geistreiche, alte auch neue Lieder enthalten. Die Frau Verlegerin hat bey der abermahligen Auflage dieses Gesang = Buches keine Mühe, keine Kosten gesparet, sondern die größte Sorgfalt angewandt, dass dasselbige denen Liebhabern ohne Fehler möge geliefert werden."

Von Interesse ist auch, dass es in diesem Gesangsbuch auch ein "Historisches Register, In welchen die in diesem Gesangs = Buch befindliche Auctores kürtzlich beschrieben werden." enthalten ist. So wir zum Beispiel auf M. Mich. Altenburg verwiesen. Es war ein Thüringer, der in Tröchtelborn (liegt zwischen Erfurt und Gotha, nördlich der B 7) gebürtig war und eine Pastorenstelle in Ilversgehoven, in Sömmerda und in Erfurt inne hatte. Dies war in den Jahren 1606 bis zu seinem Tode im Jahre 1640.

In diesem Buch sind " Advents = Lieder, Weynachts = Lieder, Catechismusgesänge, Zur gemeinen Noth, so nach der Seuche oder Pest, Gesänge bey und allerhand Begebenheiten, Allerhand Standes = und Berufs = Lieder, Vom Tod und Begräbnis" enthalten, um einige zu nennen.
Zu diesem Gesangsbuch kann man zusammenfassend sagen: Es sind Lieder und Fakten zusammengetragen, die den Zeitgeist im 17. Jahrhundert wiederspiegelt und ist für eine Geschichtsbetrachtung wertvoll.
Text und Foto: Hans-Jürgen Schmidt
Gesangsbuch entdeckt (Foto: Hans-Jürgen Schmidt)
Gesangsbuch entdeckt (Foto: Hans-Jürgen Schmidt)
Gesangsbuch entdeckt (Foto: Hans-Jürgen Schmidt)
Autor: khh

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